Was ist nun seit dem 25.05.2018 passiert?
Ist die Datenschutz-Welt untergegangen? Stürzte der DSGVO Himmel auf uns hernieder?
Es gilt nach wie vor: Nein…. bzw. gilt dies zumindest für die Masse an Unternehmen in Österreich. In der Zwischenzeit ist aber bereits sehr viel passiert, wenn auch medial eher unterrepräsentiert.
Bekannte Fälle, die man so in der Art bereits erwartet hatte waren jedoch die am 25.05 frühmorgens eingebrachten Beschwerden gegen Facebook, Google, WhatsApp und Instagram. Wer brachte diese Beschwerden ein? Der mittlerweile weltweit bekannte Max Schrems von der Datenschutzorganisation NOYB (European Center for Digital Rights oder besser bekannt als „None of your business“).
Aber gibt es auch Fälle abseits der großen „Datenkraken“? Ja, und wie!
Die österreichische Datenschutzbehörde (www.dsb.gv.at) hat ordentlich zu tun. Die beeindruckende Bilanz nach der Sommerpause sieht wie folgt aus:
- Über 1000 eingelangte Beschwerden
- Rund 250 Meldungen zu Datenschutzverletzungen
- Über 100 Verwaltungsstrafverfahren
- Über 1000 Beratungsanfragen
- Knapp 5000 gemeldete Datenschutzbeauftragte
Sie werden sich jetzt fragen warum man dann nichts davon hört und vor allem warum noch keine der immer wieder angedrohten Millionenstrafen verhängt wurden?
Ganz einfach – weil Verwaltungsstrafverfahren bei solchen Vergehen seine Zeit benötigen. Ermittlungen, Schriftverkehr, Stellungnahmen, Fristen, etc. benötigen vor allem in Anbetracht der oben beschriebenen Verfahrensanzahl eine gewisse Zeit. In den kommenden Monaten wird sich dieses Bild jedoch wieder drastisch ändern.
Fazit: Lassen Sie sich von der medialen Unterrepräsentation nicht verwirren! Im Hintergrund mahlen die Mühlen des Datenschutzes so gar nicht langsam, sondern auf Hochtouren. Seien Sie dabei insbesondere auf Anfragen von Kunden und Mitarbeitern vorbereitet. Aber lassen Sie auch nicht Ihren Mitbewerb aus den Augen, denn daher wehen ebenso oftmals Beschwerden bei der Datenschutzbehörde.